Tierheim "Wiesengrund" Ostrau

Ein Projekt des Tierschutzvereines Döbeln und Umgebung e.V. Tel-Nr.: (034324) 21863 oder 015757528546

Meila und Hugo – tragisches Schicksal zweier Senioren

Endstation Tierheim?

Was für ein Schicksal die beiden verbindet ist einfach nur traurig. Vor 6 Jahren wurden sie zusammen aus sehr schlechter Haltung von einem Paar gerettet. Die Zeiten waren für sie nie einfach. Dann verstarb der Partner der Besitzerin und nun kann auch sie beide Hunde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr halten. Wie tragisch für Meila und Hugo. Bedeutet das nun ihren Lebensabend im Tierheim zu verbringen und einsam zu sterben?

Nein, lange werden sie nicht mehr auf dieser Welt sein dürfen. Aber die letzten Monate und Jahre glücklich zu sein, haben sie verdient.

Und… irgendwie ist es ihnen der Mensch auch schuldig.

Meila ist zwar schon 14 Jahre alt, jedoch noch sehr agil, freundlich und verschmust. Bei einem Tierarztbesuch wurde eine Herzerkrankung festgestellt und seitdem sie ihre Medikamente nimmt, geht es ihr gut. Sie liebt Menschen über alles und mag Spaziergänge.

Hugo ist 17 Jahre alt und taub. Auch wenn seine Augen trüb sind, kann er noch sehen. Manchmal lässt er ganz schön den „Macker“ raushängen, worüber wir nur schmunzeln können. Mit einem einzigen Eckzahn wirkt er nicht gerade angsteinflößend.

Für uns heißt es jetzt, Meila und Hugo gut zu versorgen. Für Meila suchen wir auf jeden Fall ein neues Zuhause, denn wir möchten ihr die Chance geben, auch mit 14 Jahren in einem liebevollen und dauerhaften Zuhause leben zu dürfen. Natürlich muss sie weiterhin ihre Medikamente bekommen. Und vielleicht darf Hugo auch mitkommen. Viel brauchen sie nicht – ein warmes trockenes Bettchen, Futter, genügend Auslauf und Zuneigung. Da die beiden ein gemeinsames Schicksal verbindet, haben sie doch auch ein gemeinsames Happy End verdient.

Hugo

Hugo

Meila

Meila

Die Qualzucht – geboren um zu leiden

Was versteht man unter Qualzucht?

Die Zucht von Tieren mit der Duldung oder Förderung von Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind.“

Kurze Nasen, massiver massiger Körperbau, Kulleraugen, Faltenwürfe – es gibt leider noch viel zu viele Züchter, die auf diese Merkmale hin züchten. Und es gibt Menschen, die es schön finden. Hinzu kommt jetzt auch noch die Merle-Fellzeichnung, die durch den Gendefekt zu Taubheit und Blindheit führen kann.

Die Nachfrage nach solchen Tieren lässt die Züchterherzen höherschlagen und den Geldbeutel füllen.

Betroffene Hunde sind vor allem:

Bulldoggen aller Rassen und Fellzeichnungen, Mops, Australian Shepherd, Chihuahua, Dackel, Deutscher Schäferhund mit abfallender Rückenlinie, Shar Pei, Nackt- und Schopfhunde, Teacup-Hündchen (Teetassen-Hündchen) und Rhodesian Ridgeback.

Betroffene Katzen sind vor allem:

Hybridkatzen, Munchkin-Katze / Dackelkatze, Stummelschwanz-Katzen wie Manx, Cymric, Japanese Bobtail und Kurilen Bobtail, Scottish-Fold-Katze / Schottische Faltohrkatze, Pudelkatze, Perserkatze, Exotic Shorthair / Exotische Kurzhaarkatze

Nacktkatzen wie Sphinx-Katze, Peterbald, Kohana, Rex-Katzen wie Ural Rex, Devon Rex, Cornish Rex, German Rex, Lykoi-Katze, Weiße Katzen, besonders bei Perser, Türkisch Angora, Maine Coon, Devon Rex, Norwegische Waldkatze, Foreign White, Chinchilla White Cat

Folgende Beeinträchtigungen können auftreten:

Kulleraugen – die schon fast aus den Augenhöhlen fallen, können sich ständig entzünden. Außerdem ist die Verletzungsgefahr erhöht. Auch die Gefahr eines Augenprolaps darf bei Überanstrengung solcher Rassen nicht unterschätzt werden.

Hautfalten – Entzündungen, Dermatitis (Hauterkrankungen) – Die Reinigung der Falten hat bei diesen Rassen oberste Priorität.

Massiver bis extrem massiger Körperbau – Wirbelsäulenschäden, Deformierungen vor allem der Vorderbeine und Bewegungseinschränkungen sind die Folge.

Merlefarbenes, weißes Fell – Diese Fellzeichnungen (auch blau-blue, weiß-white genannt) ist auf einen Gendefekt zurückzuführen und es können Taubheit, Blindheit oder Augenprobleme auftreten.

Blaue Augen – Schwerwiegende Augenkrankheiten bis hin zu Blindheit und Taubheit, Deformationen des Skeletts und der Geschlechtsorgane sowie Herzfehler können die Folge sein.

Kurze Nase, kurzer Hals – Atemprobleme, Röcheln, Schnarchen und Grunzen. Durch die Atemprobleme zusammen mit dem massigen Körperbau kommt es zu deutlichen Bewegungseinschränkungen. Sauerstoffmangel bis hin zu Kreislaufzusammenbrüchen können die Folge sein.

Ridge – Haut und Rückenmark werden embryonal nur unvollkommen oder gar nicht voneinander getrennt. Dies fördert oft die Bildung von gefährlichen Zysten am Rücken, die sich entzünden und zu einer Hirnhautentzündung führen können. Auch gelähmte Hinterbeine sind keine Seltenheit bei Tieren dieser Hunderasse.

Abfallender Rücken – Beim Schäferhund wird in der Zucht darauf geachtet, dass der Rücken nach hinten abfällt. Dadurch kann er nicht vernünftig laufen. Diese Tiere leiden unter Hüftdysplasie (HD), einer genetisch bedingten Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Auch Arthrosen (Schäden am Gelenkknorpel) kommen gehäuft vor.

Langer Rücken/kurze Beine – Wirbelsäulenschaden/Bandscheibenvorfälle (Dackellähmung) verursacht durch genetisch fixierte Knorpelwachstumsstörungen.

Vielleicht denken Sie jetzt ja, dafür gibt es eine Kranken- oder Operationsversicherung der Tiere. Das jedoch können Sie gleich vergessen. Die Kosten für rassebedingte Krankheiten der Tiere werden von keiner Versicherung übernommen!

Eigentlich sind nach dem deutschen Tierschutzgesetz extreme Züchtungen verboten, wenn dadurch bei den Tieren erblich bedingt Körperteile oder Organe fehlen, untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten.

Jetzt kommt wieder das große ABER: Diese Tiere werden öffentlich auf verschiedenen Tierportalen angeboten und verkauft. Wer überwacht das Verbot? Keiner! Nur jeder Einzelne, der ein solches Tier kaufen möchte, sollte dieses Tierleid nicht unterstützen.

Möchten Sie wirklich Ihr Tier, welches Sie über alles liebgewonnen haben, so leiden sehen? Bitte überdenken Sie Ihre Wahl, bevor Sie sich solch ein Tier nach Hause holen. Lassen Sie die Vernunft walten und unterstützen Sie die Qualzucht mit dem Kauf eines solchen Tieres nicht. Denn sobald ein solches Tier gekauft wird, werden neue produziert.

SwiftySwifty ist eins von vielen Tieren, die durch Qualzüchtungen leiden müssen!

Unser Tierheimfest am 06.05.2023

Unser diesjähriges Tierheimfest/Frühlingsfest wurde ein wunderschöner Tag. Dank der vielen freiwilligen Helfer konnten wir nicht nur unser Tierheim präsentieren und Einblick in unsere Arbeit gewähren, auch für gute Unterhaltung, leckere Speisen und Getränke wurde gesorgt. Wir danken ebenso den teilnehmenden Vereinen und Sponsoren, die uns bei der Durchführung unterstützt haben.

Unser Augenmerk galt dieses Jahr dem Wiedersehen mit unseren ehemaligen Schützlingen. Viele Vierbeiner erkannten uns sofort. Die Freude der Tiere uns wiederzusehen, ist der größte Dank für unsere Mühen. Auch wenn wir sie liebevoll umsorgt haben, werden sie gern wieder unser Gelände mit Herrchen und Frauchen verlassen haben. Wir wünschen weiterhin ganz viele Freude mit den Fellnasen.