Momentan haben wir alle Hände voll zu tun und kümmern uns um Tiere, die niemand mehr haben will. Katzenmamas werden mit ihren Babys einfach ausgesetzt und Hunde sich selbst und allein überlassen. Jeden Tag erleben wir eine emotionale Herausforderung, die uns an unsere Grenze bringt. Und dann genießen wir aber auch die schönen Augenblicke.
So wie Mila und Ivana, die sich zuvor nicht kannten und doch vom ersten Moment an die Gesellschaft des anderen genießen und toben. Unsere tägliche Arbeit ist von Höhen und Tiefen geprägt – aber es lohnt sich, für sie zu kämpfen.
Die Schüler der 9. Klasse von der Oberschule Merzdorfer Park nahmen im Oktober 2022 am Projekt „Woche der Demokratie“ teil. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler ihr soziales Engagement unter Beweis stellen. Sie bildeten 3 Parteien und erarbeiteten jeweils ein Projekt. Am letzten Projekttag gab es ein Planspiel einer Stadtratssitzung die von Oberbürgermeister Marco Müller geleitet wurde. Dort stellten die Schülerparteien ihre Projekte vor und brachten diese per geheimer Wahl zur Abstimmung. Das Siegerprojekt konnte dann mit einem Betrag von 500 € realisiert werden.
So einfach haben sich die Schüler es aber nicht gemacht. Sie fragten nach, was wir im Tierheim benötigen und so kam eine große Sachspende bei uns an.
Das war Ihnen jedoch noch nicht genug und fragten, ob sie sich in unsere Arbeit einbringen können. Natürlich bleiben nach der alltäglichen Versorgung aller Tiere viele Arbeiten liegen. Aber es gibt immer was zu tun. Und so haben sie eine große Hundehütte/Unterstand neu gestrichen. Wir sind überglücklich und dankbar.
“Ja, unsere Zukunft liegt in den Händen unserer Kinder. Und diese Schüler zeigten uns, das die Zukunft doch schön werden kann.“
Endstation Tierheim?
Was für ein Schicksal die beiden verbindet ist einfach nur traurig. Vor 6 Jahren wurden sie zusammen aus sehr schlechter Haltung von einem Paar gerettet. Die Zeiten waren für sie nie einfach. Dann verstarb der Partner der Besitzerin und nun kann auch sie beide Hunde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr halten. Wie tragisch für Meila und Hugo. Bedeutet das nun ihren Lebensabend im Tierheim zu verbringen und einsam zu sterben?
Nein, lange werden sie nicht mehr auf dieser Welt sein dürfen. Aber die letzten Monate und Jahre glücklich zu sein, haben sie verdient.
Und… irgendwie ist es ihnen der Mensch auch schuldig.
Meila ist zwar schon 14 Jahre alt, jedoch noch sehr agil, freundlich und verschmust. Bei einem Tierarztbesuch wurde eine Herzerkrankung festgestellt und seitdem sie ihre Medikamente nimmt, geht es ihr gut. Sie liebt Menschen über alles und mag Spaziergänge.
Hugo ist 17 Jahre alt und taub. Auch wenn seine Augen trüb sind, kann er noch sehen. Manchmal lässt er ganz schön den „Macker“ raushängen, worüber wir nur schmunzeln können. Mit einem einzigen Eckzahn wirkt er nicht gerade angsteinflößend.
Für uns heißt es jetzt, Meila und Hugo gut zu versorgen. Für Meila suchen wir auf jeden Fall ein neues Zuhause, denn wir möchten ihr die Chance geben, auch mit 14 Jahren in einem liebevollen und dauerhaften Zuhause leben zu dürfen. Natürlich muss sie weiterhin ihre Medikamente bekommen. Und vielleicht darf Hugo auch mitkommen. Viel brauchen sie nicht – ein warmes trockenes Bettchen, Futter, genügend Auslauf und Zuneigung. Da die beiden ein gemeinsames Schicksal verbindet, haben sie doch auch ein gemeinsames Happy End verdient.
Hugo
Meila
