Weihnachten – Inflation – Haustiere
Freud und Leid liegen manchmal so nah bei einander
Weihnachten steht vor der Tür. Und jedes Jahr die neue Frage: Was schenke ich meinem Kind. Auch wenn sich Ihr Kind schon lang ein eigenes Haustier wünscht, sollten Sie ihm erklären, das Lebewesen keine Weihnachtsgeschenke sind.
Denn was passiert mit dem kleinen Welpen, Kätzchen oder Meerschweinchen und Co., wenn die erste Freude und Euphorie vorbei ist und sie merken, dass diese Tiere eigene Bedürfnisse haben? Die Kinder sind frustriert und das kleine Wesen muss darunter leiden.
Also Finger weg von lebendigen Weihnachtsgeschenken. Ein Haustier zu übernehmen, bedarf einer genauen Überlegung, ob man ihnen das bieten kann, was sie auch brauchen. Zeit, Geduld, Ausdauer und natürlich muss in der heutigen Zeit auch der finanzielle Aspekt berücksichtigt werden. Nicht nur kurz vor der Weihnachtszeit werden in unseren Vermittlungsgesprächen besonders diese 4 wichtigen Kriterien intensiv besprochen. Daher haben wir in den vergangenen Jahren keine Probleme mit zurück gegebenen Weihnachtsgeschenken, wie Hund, Katz und Maus.
Derzeit ist das Interesse, ein Haustier aus dem Tierheim zu adoptieren, gering.
Zum einen liegt es sicher mit an die vielen Tierprotalen wie z.B. Ebay-Kleinanzeigen. Solang es diese Portale gibt, wird es nicht nur den Hobbyzüchtern leicht gemacht, ihre Nachzucht zu verkaufen. Auch viele Haustierbesitzer suchen den bequemen Weg über das Internet, sich seinem Tier zu entledigen. Und das zum Leid der Tiere und Frust der neuen Besitzer. Denn was fehlt beim Kauf eines Tieres um die Ecke? Eine ordentliche Übergabe mit Papieren, Gesundheitscheck, die intensive Vorstellung des Tieres und der Garantie, dass bei Schwierigkeiten das Tier wieder zurück genommen wird.
Erst Corona dann die Wirtschaftskrise. Wir glauben schon, dass das auch mit der wirtschaftlichen Krise zusammenhängt. Aber sobald man ein Kätzchen füttert oder ein Tier übernimmt, hat man vom ersten Tag an die Verantwortung für das Wohlergehen des Tieres. Täglich erreichen uns mindestens 3 Anrufe, mit der Bitte um die Übernahme des Tieres in unser Tierheim. Wir können nicht immer sofort ein Tier aufnehmen. Und wir wollen auch nicht! Damit würden wir es den Tierbesitzern sehr leicht machen und sie aus der Pflicht nehmen. Wir als Tierheim sind zuständig für Notsituation. Und damit haben wir alle Hände voll zu tun.
Auffällig in den letzten Wochen waren auch die Exoten, die wir aufnehmen mussten. Eine Python konnten wir in fachmännische Hände vermitteln. Nun lebt noch eine Königsnatter bei uns. Da wir für die Unterbringung von Exoten mit ihren besonderen Bedürfnissen nicht optimal ausgestattet sind, ist eine Unterbringung nur für kurze Zeit möglich.
Natürlich gibt es bei uns im Tierheim auch viel Schönes zu erleben. Wir sind immer wieder über die Hilfsbereitschaft und Spendenfreudigkeit vieler Menschen erstaunt die uns trotz dieser schwierigen Zeiten unterstützen und freuen uns riesig darüber.
Nun wünschen wir allen eine schöne Adventszeit, ein friedliches Weihnachtsfest, einen ruhigen Start ins neue Jahr (aus Rücksicht für die Tiere) und natürlich alles Gute und beste Gesundheit.
Ihr Tierheim-Team