von Bärbel Schumann
Döbelner Anzeiger vom 10. Mai 2010
Sabine Jahn (l.) hält ihren Hund Goldi im Arm. Gemeinsam mit Freundin Petra Rößner und deren Mischling Xena hat sie das Tierheimfest in Ostrau besucht. Aus Hoyerswerda reisten sie extra an. Das hat seinen guten Grund, denn Goldi lebte noch bis März im Tierheim. Foto: Bärbel Schumann
Sonnabendnachmittag im Ostrauer Tierheim. Auf der Straße zum Tierheim im „Wiesengrund“ herrscht an diesem Tag viel Betrieb. Besonders am Nachmittag lockt das schöne Wetter hinaus ins Freie. Viele Einwohner der Jahnatalgemeinde, und nicht nur die, besuchen das Frühlingsfest des Tierheimes. „Obwohl am Morgen alles verhalten begann, waren es wieder hunderte Gäste, die uns besuchten“, erzählt Tierheimchefin Marlies Przybilla am Abend.
Wenige Schritte vom Eingang entfernt haben die Ostrauer Rassekaninchenzüchter ihre Stände aufgebaut. In einer Tierschau stellen sie Kaninchen von 23 verschiedenen Rassen aus. Sie beraten Besucher und sorgen auch für das leibliche Wohl der Festgäste. „15 Vereinsmitglieder sind im Einsatz. Es ist schön, dass sich im Laufe der Jahre immer mehr Ostrauer Vereine am Fest beteiligen. Inzwischen sind es mehr als zehn Vereine und Gruppen. Nach einer Pause ist in diesem Jahr beispielsweise der Ostrauer Chor wieder mit dabei“, erzählt Jens Höflich, Vereinsvorsitzender bei den Kaninchenliebhabern.
An der Schau der Züchter kommen an diesem Tag auch Sabine Jahn und Petra Rößner nicht vorbei, ohne stehen zu bleiben. Die beiden Frauen sind extra aus Hoyerswerda zum Tierheimfest angereist. Während für Mischling Xena von Petra Rößner das Areal noch unbekannt ist, kennt sich ihre Hundefreundin Goldi im Wiesengrund etwas aus. „Ich habe Goldi aus dem Tierheim hier geholt“, erzählt seine Besitzerin Sabine Jahn. Das war im März.
Für die Hoyerswerdaerin kam nach dem Alterstod ihres ehemaligen Hundes nur ein neuer vierbeiniger Freund als Lebensbegleiter aus einem Tierheim in Frage. Im Internet hatte sich Sabine Jahn dann auf die Suche begeben und auf den ersten Blick in Goldi verliebt. „Die Seite des Ostrauer Tierheimes hat mich sofort angesprochen und ich war nach unserem ersten Besuch total von der Einrichtung und dem Engagement der ganzen Tierheimmannschaft begeistert“, erzählt sie.
Nun war das Tierheimfest für die Hundefreundin nicht nur ein interessanter und abwechslungsreicher Wochenendausflug, sondern auch eine Gelegenheit zu zeigen, was aus Goldi geworden ist. Seine ehemaligen Betreuer begrüßte Goldi voller Freude. Und die wiederum waren froh zu sehen, dass ihr ehemaliger Schützling neben einem neuen Frauchen sogar eine vierbeinige Freundin gefunden hat.
Zu den vielen Angeboten des Tierheimfestes gehörte auch ein Stand der Greifvogelhilfe Sachsen. Andrea Kirsten betreute den Stand. Sie hatte Eule Agathe mitgebracht. Mancher Gast wagte es sogar, den sonst scheuen Vogel am Gefieder zu streicheln. Andrea Kirsten erzählte, dass Agathe mit der Hand aufgezogen wurde und dass Eulenweibchen viel größer als die Männchen werden. Agathe bringt es immerhin auf fast vier Kilo Gewicht.