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2011-

Bartagamen suchen Bleibe

Döbelner Allgemeine Zeitung am Diestag, dem 20. Juli 2010

Exotischen Neuzugang des Ostrauer Tierheims schnellstmöglich vermitteln

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2009
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Dieses Bartagemenpaar und ein weiteres Männchen sind erst seit Ende letzter Woche im Ostrauer Tierheim ‘Wisentrund’. Trotzdem möchte Tierheimleiterin Marlies Przybilla die Exoten so schnell wie möglich an fachkundige Liebhaber vermitteln.  Foto: N.G. Allner

Ostrau. An der Pinnwand neben Marlies Przybillas Büro im Tierheimgebäude stecken unzählige Inserate: entlaufene Tiere oder Pflegestellen für derzeitige Bewohner des Tierheims werden gesucht. Darunter die vermissten Katzen Molly und Purzel. Dobermannmischling Shila und die Rüden Victor und Gismo, die gern in ein neues Zuhause umziehen würden. Die Besitzerin eines kleines Podegrueros, einer spanischen Hunderasse, ist Flugbegleiterin und hofft auf Pflegebesitzer für die Dauer ihrer Flugeinsätze.

Auch das gehört zum ganz normalen Tierheimalltag. Ungewöhnlich dagegen die drei Neuzugänge, die Donnerstag letzter Woche bei Marlies Przybilla abgegeben wurden. Bartagamen kommen in freier Wildbahn nur in Australien vor. In unseren Breiten werden sie von Liebhabern meist zu Hause in Terrarien gehalten.

Das junge Paar, welches seine drei Tiere nun ins Ostrauer Tierheim brachten, habe nach einem Umzug nur wenig Platz für die Exoten gehabt, so die Tierheimleiterin. ‘Eigentlich gehören solche Tiere nicht hier her’, meint Marlies Przybilla und möchte damit an Tierhalter appellieren, vor Anschaffung von Exoten genau zu überlegen, ob dies wirklich sinnvoll ist.

Die Aufname der drei Echsen sei eine Art ‘Notaufnahme’ gewesen. ‘Was vor der Tür steht, wird auf jeden Fall erst einmal aufgenommen’, schiebt Przybilla nach. Normalerweise fehlen dem Tierheim wirklich geeignete Unterkünfte für solche exotischen Tiere und Fachwissen. Auch die Leiterin des Tierheimes müsse sich in solchen Fällen andernorts Informationen aus dem Internet, Zoogeschäften, Fachliteratur oder bei Tierärzten mit Spezialwissen zusammensuchen.

Bartagamen gehören der Gattung Schuppenkriechtiere an und lieben extrem viel Sonnenlicht, entsprechende UV-Strahlung und ausreichend Wärme sind für sie lebensnotwendig. Auch das Agamen Allesfresser sind, sollte ein Halter wissen. Mehlwürmer und Heimchen stehen genauso auf dem Speiseplan wie Obst und Gemüse.

Die Echsen können mittelgroß bis groß sein und eine Gesamtlänge von 30 bis 60 cm erreichen, wobei der Schwanz bis zu zwei Drittel der gesamten Länge ausmachen kann. Die Beine sind relativ kurz. Die drei noch namenlosen Ostrauer, ein einzelnes Männchen und ein Pärchen, sind eher kleine Exemplare und wahrscheinlich zwischen  einem und anderthalb Jahren alt.

Auffallendstes Merkmal sind die vielen Stacheln auf Rumpf, Beinen und Schwanz. Insbesondere die Stachelreihen entlang der Flanken, an der Kopfbasis sowie an der Hinterkante des Unterkiefers, die sich bei den meisten Arten bis über die Kehle ausdehnt, sorgen für den namengebenden Begriff des Bartes. Die Tiere sind überwiegend grau-braun gefärbt, mit dunkelgrauer oder mit schwarzer Musterung.

Wer sich für die Bartagemen interessiert, könne sich gern telefonisch unter 034324/21863 melden oder zu den Öffnungszeiten vorbeikommen, so Leiterin Przybilla. Nach Vermittlung der Exoten behalten sich die Tierheimmitarbeiter vor, artgerechte Unterbringung und Haltung zu kontrollieren. Sollen es keine Exoten sein, warten viele andere Tiere in Ostrau auf ein neues Heim. Weitere Informationen finden Sie unter www.tierheim-ostrau.de                             N. G. Allner