Weena
Hallo Frau Posner,
wie versprochen, hier ein kleines Résumé zur Eingewöhnung unserer Weena (bei Ihnen ehemals Gerda).
Wie wir beiderseits von Anfang wussten, war/ist sie eine sehr zurückhaltende und vor allem vorsichtige Hündin. Mit genug Fingerspitzengefühl, Geduld und Einfühlungsvermögen konnten wir allerdings innerhalb der ersten zwei Wochen wortwörtlich immense Fortschritte machen.
Wir haben mit einer sehr schüchternen Hündin begonnen, welche zwar Streicheleinheiten und Nähe mochte, aber ständig die Umgebung kontrollierte, sich unsicher war, auf Geräusche, schnelle Bewegungen oder unbekannte Situationen unsicher und mit Zurückweichen reagierte. Nachdem wir nach kurzer Zeit lernten, sie richtig zu “lesen”, ihr die Zeit gaben die sie brauchte und ihr unseren Ersthund Buddy an die Seite stellten, hatten wir ein Erfolgerlebnis nach dem anderen.
Unsere größte Hilfe war hier unser Ersthund Buddy, welcher ein sehr selbstbewusster, sozialer, ruhiger und ausgeglichener Hund ist, in dem Weena einen regelrechten “Ruhepol” und “Anker” gefunden hatte. Wo Buddy war, war auch Weena. Wir haben jeden kleinen Fortschritt, welche sie sich oft von Buddy abschaute, mit guter Zusprache und Streicheleinheiten belohnt.
Buddy geht gern auf Menschen zu? Dann sind die anscheinend doch nicht so böse…
Buddy läuft Treppen hoch und runter? Dann geht das anscheinend doch ohne Probleme…
Buddy läuft frei und kommt immer wieder zu Herrchen zurück? Bekommt Leckerlie und frisst aus der Hand? Wird belohnt wenn man Pfote gibt, auf seinen Namen hört, Sitz und Platz macht? … Ich glaub, man merkt schnell wo die Reise hingeht.
Wir haben mit einer Hündin begonnen, welche zwar stubenrein, lieb und ruhig war, allerdings den Alltag, einen geregelten Ablauf und die Nähe zu Menschen erst kennen und lieben lernen musste. Weena ist und bleibt eine vorsichtige Hündin, deren Vetrauen und Zuneigung man sich erst verdienen muss.
Mittlerweile können wir ohne Zögern an Fremden vorbeigehen (nur Fahrradfahrer sind noch etwas unheimlich), laufen nahezu perfekt an der Leine, lassen uns gerne abrufen, kennen unseren eigenen Rückzugsort im Haus, kommen von allein zu Herrchen und Buddy und holen uns unsere Kuscheleinheiten ab (und das nicht zu wenig!). Das System “Gassi gehen”, inkl. Leinenführigkeit, Abrufen und Geschirr+Halsband kannte sie kaum, bzw. war ihr das alles sehr suspekt. Schon jetzt freut sie sich, wenn es heißt “Gassi” und sie steht mit Buddy ungeduldig an der Haustür und bewegt sich auch im Freien interessiert und genießt lange und unbeschwerte Gassirunden durch Wald und Feld. Besuch daheim ist auch kein Problem mehr, wenn dieser ihr die Zeit und den Raum gibt die/den sie braucht.
Weena benötigt Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen.
Hunde wie Weena gibt es viele im Tierschutz. Es ist Arbeit, einen solchen Hund an manchmal “normale” Dinge wie einen Spiegel, oder ein Fahrrad zu gewöhnen. Wenn man einer solchen lieben Seele diese Zeit allerdings gibt die sie braucht, hat man eine überaus treue Seele an seiner Seite, dessen Zuneigung und Vertrauen man wirklich zu schätzen weiß.
Wir freuen uns, Weena einen Platz geben zu dürfen, bei dem sie zur Ruhe kommt, viele neue Dinge lernt und von Tag zu Tag mehr versteht, dass die Welt auch durchaus viele schöne (und ungefährliche!) Dinge zu bieten hat, die man durchaus genießen kann, wenn man sich nur traut…
Wir möchten uns an dieser Stelle bedanken, bei Ihnen und Ihren Kolleg:innen, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen und uns (und Weena) auch vor Ort bei unseren zahlreichen und laaaaangen Besuchen stets freundlich, offen, ehrlich und kompetent waren.
Weiter so!
Mit freundlichen Grüßen,
Bastian, Thomas, Buddy & Weena
