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Hartha zahlt für jedes Fundtier einzeln Döbelner Anzeiger am  31. Dezember 2010

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Bringt die Stadt Hartha ab Januar einen Hund ins Ostrauer Tierheim, muss sie für ihn pro Tag 8 Euro bezahlen – zumindest für 28 Tage. Die Räte stimmten gegen einen Pauschalvertrag mit dem Ostrauer Tierheim – obwohl die Zusammenarbeit bisher gut klappte. Foto: Lutz Weidler

Die Abgabe von Fundtieren im Tierheim könnte für die Stadt Hartha teurer werden. Weil die Stadträte keines der beiden Tierheime in Ostrau oder Leisnig bevorzugen wollten, lehnten sie einen Pauschalvertrag ab. Nun zahlt die Stadt Hartha für jedes Fundtier einzeln. Ob die Stadt günstiger mit der Einzelabrechnung kommt oder unterm Strich draufzahlen muss, wird sich Ende des nächsten Jahres zeigen.

Die Verwaltung muss sich auch darum kümmern, wie die Tiere ins Heim kommen. Es besteht die Möglichkeit, eines der Tierheime zur Abholung des sichergestellten Tieres anzurufen. Dann müssen der Einsatz und die Fahrtkosten bezahlt werden. Täglich fallen für die Unterbringung im Tierheim 4 Euro für eine Katze und 8 Euro für einen Hund an – berechnet werden allerdings höchstens 28 Tage. Hinzu kommen die Kosten des Tierarztes für die Entwurmung und Impfung. Ist das Tier verletzt, muss die Stadt ebenfalls die Behandlung bezahlen.

Gesichert ist außerdem nicht, ob das betreffende Tierheim aus Kapazitätsgründen das Fundtier aufnehmen kann – bei einem Vertrag ist das abgesichert.

Bisher gab es eine Pauschalvereinbarung im alten Landkreis Döbeln. Die Städte und Gemeinden zahlten einen bestimmten Betrag pro Einwohner auf ein Konto des Landkreises ein – und brauchten sich um nichts weiter zu kümmern. Die Tierheime rechneten gegenüber dem Landkreis ab, welche Kosten ihnen für die jeweiligen Fundtiere entstanden. Diese wurden dann von dem entsprechenden Konto bezahlt.

Da die Städte und Gemeinden der beiden anderen alten Landkreise sich nicht an der bisher geltenden Vereinbarung beteiligten wollten, wurde diese gekündigt – obwohl die Amtstierärzte den Vertrag befürworteten. Deshalb hat sich die Leiterin des Ostrauer Tierheimes Marlies Przybilla an die Städte und Gemeinden gewandt und ihnen einen Vertrag über die Unterbringung von Fundtieren im Tierheim „Wiesengrund“ unterbreitet. Bei einer Zusammenkunft der Bürgermeister wurde ein Pauschalbetrag von 40 Cent pro Einwohner festgelegt. „Dieser Betrag basiert auf Erfahrungswerten “, so Marlies Przybilla. Bis auf drei Kommunen liegen ihr die Verträge vor. Einige Bürgermeister hätten gleich unterschrieben.

Zusammenarbeit gefordert

Die Stadträte von Hartha entschieden sich gegen den Vertrag, weil sie sich nicht ausschließlich an das Ostrauer Tierheim binden wollten. „Einige Gersdorfer würden wegen der Nähe zum Leisniger Tierheim sicher lieber in den Nachbarort fahren“, so Bürgermeister Gerald Herbst (CDU). Würde es einen gemeinsamen Vertrag beider Tierheime geben, wäre eine Vereinbarung kein Problem. Doch dazu sei es nicht gekommen, so Herbst. Er bezeichnet das Verhältnis zwischen den beiden Einrichtungen wie Hund und Katze. Das will Marlies Przybilla nicht auf sich sitzen lassen. „Wenn es um den Tierschutz ging, haben wir immer gut zusammengearbeitet“, so die Leiterin des Ostrauer Tierheimes.

Stadtrat Christian Zimmermann (CDU) befürwortete die Einzelabrechnung, da so eine Gleichberechtigung der beiden Tierheime möglich ist. „Vielleicht können wir mit unserer Ablehnung die Leiterinnen der beiden Einrichtungen dazu bringen, zusammenzuarbeiten“, so Stadtrat Henry Görlitz (CDU). Die Entscheidung gegen den Vertrag war ein stimmig.